SPD für Familien und Kinder

Veröffentlicht am 24.02.2021 in Politik

Franziska Giffey, MdB und Bundes-ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Soziale Politik ist auch eine Politik gegen Kinderarmut

Die Kinderarmut ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland, zumal sich das Problem während der Corona-Krise zunehmend verschärft. Die SPD will Familien und Kinder mehr stärken – die Kinderarmut intensiver bekämpfen.

Über ein Fünftel aller Kinder, das sind 21,3 Prozent oder 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, leben in Armut oder sind von ihr massiv bedroht. Am stärksten betroffen sind Kinder aus Haushalten von Alleinerziehenden – vor allem Mütter. Gemäß dem Statistischen Bundesamt gibt es derzeit etwa 2,2 Millionen alleinerziehende Mütter und rund 407.000 Väter. Besonders armutsgefährdet sind zudem Familien mit drei oder mehr Kindern und Familien mit Migrationshintergrund.

 

Die Altersarmut hat erhebliche Folgen fürs Aufwachsen und Wohlbefinden, für Bildung, gesellschaftliche Akzeptanz und Zukunftschancen der Kinder. Sie erleiden zusammen mit ihren Familien deutliche Nachteile hinsichtlich Mobilität, Freizeit und sozialer Teilhabe. Finanzielle Sorgen bestimmen den Alltag mit. Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen verschlechtert sich die Situation weiter. Hart vor allem für die Benachteiligten ist: Die Kinder können ihre Freunde nicht treffen, nicht regulär in ihre Kindergärten oder Schulen gehen, sie dürfen nicht zu den Großeltern. Alle Beziehungen außerhalb der Kernfamilie sind gekappt.

 

Arme und derart betroffene Heranwachsende entwickeln häufiger negative Gefühle wie Angst und Hoffnungslosigkeit, was nicht selten ein aggressives Verhalten nach sich zieht. Darüber hinaus gilt: Kinder, die in Armut aufwachsen, sind öfter krank, ihre Entwicklung ist oft verzögert, sie erbringen schlechtere schulische Leistungen. Als Erwachsene sind sie stark armutsgefährdet.

 

Die Möglichkeiten der Eltern oder des alleinerziehenden Elternteils, dem etwas entgegenzusetzen, sind sehr begrenzt. Oftmals arbeiten sie nur in Teilzeit- oder Minijobs. Sie gehören zu der Gruppe, die als erste ihre Jobs verlieren, dann wenig bis kein Kurzarbeitergeld erhalten. Weggebrochen sind auch viele Unterstützungsangebote seitens staatlicher oder sozialer Einrichtungen. Corona-bedingt können sie nicht fortgesetzt werden. Muss noch mehr gespart werden, ist eine der ersten Maßnahmen, den teuren Kita-Platz zu kündigen.

Armut beeinflusst das Homeschooling ebenfalls wesentlich. Viele Kinder können nicht mitmachen, weil die notwendige technische Ausstattung sowie der für das ungestörte Lernen wichtige Rückzugsraum fehlen. 24 Prozent der Kinder im Grundsicherungsbezug haben keinen internetfähigen PC im Haushalt, 13 Prozent keinen ruhigen Platz zum Lernen, so eine Untersuchung der Bertelsmann Stiftung.

 

„Familien und Kinder bestimmen die SPD-Politik wesentlich“, sagt Bundesfamilienministerin Franziska Giffey. Die Bundespolitikerin weiter: „Mit einer Kindergrundsicherung plant die SPD einen grundlegenden Wechsel in der Familienförderung. Das klare Ziel ist, die Kinderarmut abzuschaffen.“ Geht es nach dem Willen der Sozialdemokratin, soll es künftig für alle 17,8 Millionen kindergeldberechtigten Kinder und Jugendliche in Deutschland eine einfach zugängliche und verlässliche staatliche Leistung geben.

 

Weitere SPD-Konzepte sehen vor: Eine existenzsichernde Geldleistung bereitzustellen, gute und gebührenfreie Bildungsangebote sowie Mobilitätsangebote zu schaffen. Es nutzt nichts, ein gutes Bildungsangebot zu haben, wenn es keine Verkehrsmittel gibt, um zum Bildungsort zu kommen“, erklärt Franziska Giffey.

 

Die Partei hofft auf das Superwahljahr 2021, das hinsichtlich der Umsetzung mehr Spielraum bringen soll. Bei der Umsetzung der Konzepte sollen die Wünsche und Bedürfnisse der betroffenen Heranwachsenden als Familienmitglieder und als Auszubildende entscheidend sein. Ferner wird als sehr wichtig angesehen, den verschiedenen Betroffenengruppen jeweils passende, keinesfalls stigmatisierende Lösungen anzubieten.

 

 

Dieser Artikel ist in der Februar-Ausgabe 2021 der SPD-Zeitung "Der Rote Ortenauer" erschienen.

Download: Der Rote Ortenauer, Ausgabe Februar 2021 als PDF (2528 KB)

 

Bild: Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz

 
 

Homepage SPD-Kreisverband Ortenau

Aktuelle-Artikel

  • SPD Seelbach trauert um Johannes Wagner. Johannes Wagner ist zu Beginn des Jahres 1972, damals im Alter von fast 21 Jahren, in unsere Partei eingetreten. Damals war Willy Brandt schon Bundeskanzler und die SPD hatte im Seelbacher Gemeinderat ...
  • Mitgliederversammlung mit Johannes Fechner. Der SPD Ortsverein Seelbach hat sich am Freitagabend 10.03.2023 im Gasthaus Bären in Seelbach zur Mitgliederversammlung getroffen. Zu Besuch war SPD Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner ...
  • ASF in Schweighausen - Dorfentwicklungsprojekt. Der Dorfladen in Schweighausen mit Cafe ist genossenschafltich geführt und in der Zwischenzeit zum Dorfmittelpunkt geworden. Silke Till-Zehnle hatte eingeladen, sich dieses gelungene Dorfentwicklungsprojekt ...

Kalender

05.05.2024, 11:00 Uhr
öffentlich
Frühlingsfest der SPD Hohberg
An der Blockhütte beim Hohhölzle in Hofweier

12.05.2024, 11:00 Uhr
öffentlich
Kurparkfest der SPD Gutach
Kurpark Gutach

15.05.2024, 17:00 Uhr
öffentlich
Vivien Costanzo und Lothar Binding sprechen zum Thema "Die Zukunft Europas"
Gasthaus "Krone", Dorfstraße 42, Nesselried

Alle Termine